Fem_Arc
fem_arc ist eine Gruppe von Architekt:innen in Berlin, die gemeinsam mit intersektional feministischer Perspektive an Projekten arbeiten. Seit 2018 setzen wir uns kritisch mit Machtstrukturen im Raum und der Verschneidung individueller Diskriminierungserfahrungen, bedingt durch u. a. Gender, Race, ökonomischen Status, Ability, Queerness oder Religion auseinander. In Formaten wie Vorträgen, Workshops, einer Podcast-Reihe, Audiowalks und Multimediainstallationen im öffentlichen Raum propagieren wir Strategien, die Normen und Standards in der Raumplanung hinterfragen und zur Schaffung von diskriminierungsfreien Räumen beitragen. Das Kollektiv besteht aus Océane Vé-Réveillac, Amelie Schindler, Lara Stöhlmacher, Lucía Gauchat Schulte, Aslı Varol und Ana Rodriguez Bisbicus.
Raum Kaleidoskopisch Denken
Die Stadt ist voller Spuren unterschiedlicher Geschichten. Siehst du sie? Spürst du sie? Der Schaffung von diskriminierungsfreien Räumen nähern wir uns nicht durch Normen oder Leitlinien, sondern nur durch die stetige Ausmittlung zwischen teils gegensätzlichen Anforderungen ihrer Nutzer:innen. Wir als kritische Architekt:innen erkunden in diesem Workshop mit Euch Methoden, die die Vielfalt und Gleichzeitigkeit unserer gemeinsam verfassten Wirklichkeiten und emanzipatorische Raumpraktiken im Stadtraum erfahrbar machen.
Als ersten Schritt erkunden wir das Kreativquartier und die Umgebung, angeleitet von den Erzählungen des binauralen Audiowalks F_WALK. Während des Spaziergangs durch den öffentlichen Raum erleben die Teilnehmer:innen emanzipatorische Praktiken und Räume, zusammen mit verschiedenen narrativen Charakteren, die sie durch die Stadt leiten. Der Audiowalk dient nicht nur als Werkzeug für die reine Raumanalyse, sondern zeigt darüber hinaus auch örtliche Transformationspotenziale auf und lenkt den Fokus auf emanzipatorische räumliche Praktiken, die sich aus verschiedenen Formen der Marginalisierung entwickelt haben.
Zurück auf dem Quartier wollen wir im zweiten Teil des Workshops die Erfahrungen und Beobachtungen, die während der Übung entstanden sind, gemeinsam reflektieren. Körperlichkeiten, Privilegien und Marginalisierungen der Teilnehmer:innen resonieren in den besuchten Orten und Geschichten und spannen ein dynamisches Raumgeflecht rund um das Kreativquartier auf, welches wir gemeinsam in einer Conversation Map kartieren. Eine Auswahl an Wörtern, Fragen, Zitaten und Geschichten kann anschließend auf collagierten Plakaten wieder in den Stadtraum gebracht werden.